Risikomanagement in der Eingliederungshilfe Besondere Wohnform Recht Partner

13. Juni 2025

Risikomanagement in der Eingliederungshilfe

Das Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9000:2015 basiert auf einem differenzierten Risikomanagement in der Eingliederungshilfe. In Projektgruppen bewerten Mitarbeitende systematisch vorhandene Risiken. Dabei wird eine systemorientierte Sichtweise angewendet: Risiken entstehen nicht durch individuelle Fehlleistungen, sondern durch Sicherheitslücken im System. Organisatorische Bedingungen, Materialqualitäten und ähnliche Faktoren stehen im Mittelpunkt. Diese Sichtweise vermeidet Schuldfragen und setzt eine transparente, kooperative und angstfreie Organisationskultur voraus.

Die zentrale Frage lautet: Wer ist wann, wo, unter welchen Umständen, von wem bzw. durch was auf welche Weise bedroht und welche Sicherheitsziele sollen erreicht werden?

Analyse und Optimierung erfolgen in mehreren Schritten:

  1. Gefährdungsbeurteilung: Beschreibung und Bewertung der Art, Häufigkeit und Folgenschwere wahrscheinlicher kritischer Ereignisse.
  2. Maßnahmenplanung: Basierend auf den Ergebnissen der Gefährdungsbeurteilung.
  3. Implementierung der Optimierungen.
  4. Reevaluation.

Die Gefährdungsbeurteilung umfasst verschiedene Risikotypen: physisch, sozial, sexuell, materiell, strukturell, ökonomisch. Die Eintrittswahrscheinlichkeit (EW) wird in selten (< 1 in 5 Jahren), mittel (1 in 5 Jahren) und häufig (> 1 im Jahr) unterteilt. Das Schadenspotential (SP) beschreibt wahrscheinliche körperliche und psychische Störungen von Leistungsempfängern und Mitarbeitenden, Schäden für den Leistungsanbieter (Image, Rechtsfolgen etc.) sowie Schäden für den Sozialraum.

Die Strategie umfasst Prävention, Prüfung und Maßnahmenplanung. Als Beispiel wird die Risikobewertung des operativen Sektors einer Einrichtung der Eingliederungshilfe Besondere Wohnform gezeigt. Die Risiken wurden von qualifizierten Mitarbeitenden bewertet und Mittelwerte berechnet. Der Index ergibt sich aus dem Produkt von Schadenspotential (SP) und Eintrittswahrscheinlichkeit (EW).

Risikomanagement in der Eingliederungshilfe – Beispiel aus Besondere Wohnform

Der entsprechende Maßnahmenplan wird gemäß den ermittelten Prioritäten mit Methoden der Prozessverbesserung entwickelt. Der Umsetzungserfolg wird nach einem angemessenen Zeitintervall durch eine erneute Risikobewertung evaluiert. Mit diesem Vorgehen wird der im Qualitätsmanagement geforderte Plan-Do-Check-Act-Zyklus abgedeckt.

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